Schweden 1985

Diesen Bericht schreibe ich 2021 aus der Erinnerung und anhand unserer Aufzeichnungen.
Südschweden ist unser Ziel für unsere diesjährige Fahrradtour. Wir das sind Eva (36) und Günter (38).
Unsere geplante Route führ von Göteborg nach Stockholm. Von dort aus mit dem Schiff durch den Götakanal bis nach Motala weiter bis nach Göteborg.
Außer der Fähre haben wir nichts weiter vorgebucht. Unser Plan ist in den Schwedischen Jugendherbergen (Wandrahem) zu übernachten. Die nächste Jugendherberge wurde dann telefonisch vom Jugendherbergs Personal gebucht. Hat sehr gut geklappt.

Freitag 05.07.1985      Kiel - Göteborg                                                                                    

01. Tag  Kiel – Göteborg Fähre
Von unseren Freunden werden wir und unsere Räder nach Kiel zum Schwedenkai gefahren. Von dort fährt die ‘Victoria’ von der Stena Line nach Göteborg.
Abfahrt Kiel 19:00 Uhr, Ankunft Göteborg 08:00 Uhr.
Zunächst ging es durch die Passkontrolle und dann konnten wir mit unseren Fahrrädern auf das Schiff. In einer ruhigen Ecke haben wir sie abgestellt.
Mit unserem Gepäck ging es dann noch oben zur Kabine. Dort konnten wir uns etwas erfrischen, denn die Temperatur heute hat es in sich. Zurück ans Oberdeck um die Ausfahrt aus der Kieler Förde zu genießen. Dann geht es ins Restaurant zu Skandinavischen Buffet. Sehr umfangreich und lecker. Für die Radtour haben wir uns noch im Shop mit Getränken, Zigaretten und Süßigkeiten eingedeckt. Danach ging es in die Bar, ein Cocktail für jeden das muss reichen, denn die Preise sind zum Umfallen! Gegen 00:30 Uhr geht es dann ins Bett, denn um 06:00 Uhr ist wecken.

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Kiel, Schwedenkai,   Bild © Bjoertvedt

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Kiel, Schwedenkai

Auffahrt zur Fähre

Einfahrt Göteborg

Samstag 06.07.1985      Göteborg - Trollhättan                                                                                    

02. Tag: Göteborg - Trollhättan               
Göteborg, Kungälv, Västerland, Utby, Trollhättan


So richtig gut geschlafen haben wir nicht. Duschen, Packen und dann 06:30 Uhr zum Frühstück. Danach noch kurz an Deck um die Einfahrt in den Göteborg Fjord zu beobachten. Beeindruckend! Kurz nach 08:00 Uhr verlassen wir das Schiff und müssen uns anhand der Karte erstmal orientieren wie wir durch Göteborg kommen. Gelingt uns ganz gut. Es ist schon sehr warm, und deshalb sind kurze Hosen angesagt. Nach km 15 kommt der erste große Anstieg. Kurz vor Kungälv können wir einen Blick auf die Festung Buhus werfen. Von Kungälv geht es jetzt weiter Richtung Norden. Es wird im hügeliger und manchmal müssen wir schieben. Anstrengend und Schweiß treibend! Der Wegweiser zeigt uns noch 20 km bis nach Trollhättan an. Einige Steigungen sind noch zu bewältigen und dann haben wir die Jugendherberge erreicht. Das Zimmer hatten wir telefonisch von Göteborg aus gebucht. Ein Superzimmer mit eigener Dusche, WC, Schreibtisch Sessel, Kühlschrank und Balkon. Jetzt geht es erstmal unter die Dusche, schließlich ist es 17:30 Uhr und wir wollen das Restaurant in der JH ausprobieren. Um 18:40 Uhr sitzen wir draußen beim Essen. Die bestellten Speisen sind sehr gut und wir können von der Terrasse gut auf den Fluss Göta Älv schauen. Der Plan für den morgigen Tag wir besprochen. Wir wollen uns noch Trollhättan ansehen und dann in aller Ruhe nach Vänersburg fahren. Um 21:00 Uhr fallen wir erschöpft ins Bett.

Tages km: 91
Gesamt km: 91

 

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Wegweiser nach Trollhättan

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Festung Bohus

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Blumen am Wegesrand

Schild Jugendherberge

Steiler Hügel, schieben ist angesagt

Sonntag 007.07.1985      Trolhättan - Vänersborg                                                                                     

03. Tag: Trollhättan - Vänersburg          
Trollhättan, Björndalen, Baberg, Vänersborg


Um 07:45 Uhr ist wecken, aufstehen, duschen und packen. Danach zum Frühstück. Es ist wieder angenehm warm und wir entschließen uns für die kurzen Hosen. Telefonisch bestellen wir in der JH Vänersborg unser nächstes Zimmer.
Um 10:00 Uhr starten wir unsere kleine Rundfahrt mit den Trollhättan Fällen.
Leider wir der Himmel immer grauer und kurz darauf fängt es an zu regnen (Wolkenbruch). Wir stellen uns unter und ziehen unsere Regensachen  an. Um 13:00 Uhr wird es etwas weniger und wir beschließen in Richtung Vänersburg zu fahren. Um 15:00 Uhr erreichen wir die JH, aber die ist leider geschlossen bis 17:00 Uhr. Ein mitleidiger Mitarbeiter lässt uns rein. Unser Zimmer ist zu dem Zimmer gestern viel bescheidender. Das die Dusche fehlt stört uns am meisten, aber es muss auch mal ohne gehen. Dafür zahlen wir auch nur 72 SKR (ca. 23 DM). Um 15:30 Uhr geht es wieder auf Rad um uns den Ort anzusehen. Am Ende der Tour gehen wir Essen in einem kleinen Lokal.
Günter: Schnitzel mit Champignons und Bratkartoffeln
Eva: Ködböller und Bratkartoffeln.
Noch ein kurzer Gang durch die Stadt und ab in die JH.

Tages km: 32
Gesamt km: 123

 

Die Trollhättan-Fälle sind Wasserfälle des Göta Älv im    Stadtgebiet von Trollhättan.                                         
Durch Trollhättan fließt der Fluss Göta Älv mit dem         Trollhätte Kanal, der den See Vänern mit dem Kattegat   verbindet und hier einen Höhenunterschied von 32 m     überwindet.                                                                  
Die vier Schleusen von Trollhättan stammen aus den   Jahren 1800, 1844 und 1916.

Kungsgrottan (Königsgrotte), ein riesige Bergeshöhle, in der Angehörige des schwedischen Königshauses seit Adolf Fredrik im Jahr 1754 ihre Namen eingeritzt haben

     

Wasserfall Trollhättan
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Königsgrottan

Trollhättan Wasserfälle   Bild © Roger Lärk

Schleuse Trollhättan

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Regenpause im Wald

Schleuse Trollhättan

Montag 08.07.1985      Vänersborg - Lidköbing                                                                                     

04. Tag:  Vänersburg - Lidköping         
Vänersburg, Salstadt, Tun, Tadene, Örslösa, Rada, Lidköping.


Die JH Vänersborg verlassen wir gegen 09:00 Uhr. Das Frühstück mit süßem Brot und Käse uns Wurst war nicht so unser Ding. Wir wollen heute von der geplanten Route etwas abweichen und uns die kleinen schwedischen Dörfer mit ihren Sehenswürdigkeiten ansehen. Alte Gutshäuser, Windmühlen und Kirchen können wir uns ansehen.
Es ist noch sehr früh als wir entschließen zu der
JH Lidköbingzu fahren. Leider ist sie noch nicht
geöffnet, deshalb gehen wir erstmal einen Kaffee trinken. Danach ein Rundgang durch die Stadt.
Um 18:00 Uhr bekommen wir schöne Zimmer, aber leider getrennt. Wir machen uns ein wenig frisch. Bei Eva dauerte etwas länger und ich kann die Zeit nutzen und will bei der JH Mutter die nächste JH buchen. Leider klappt es nicht, deshalb müssen wir auf einen Campingplatz ausweichen. Dann geht es zum Essen, immer wieder spannend: Krabbenpizza, Kebab und Thunfischsalat. Alles sehr gut. Morgen wollen wir uns noch das Schloss Läckö ansehen.

Tages km: 75
Gesamt km  198

 

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Windmühle-Örslösa

Meilenstein am Wegesrand

Blühende Rapsfelder

Windmühlen in Örslösa

Dienstag 09.07.1985      Lidköbing - Hällekis                                                                                     

05. Tag: Lidköbing - Hällekis
 Schloß Läckö – Västerplane – Campingplatz Kinnekule

Der Bus zum Schloss Läckö fährt um 08:45 Uhr, darum Frühstücken wir Im Hotel Stadt. Ein Buffet mit allem Zick und Zack für 20 SK (7 DM).
Danach geht es mit dem Bus zu Schloss, das 25 km nördlich von Lidköbing auf einer Halbinsel liegt. Im Schloss gab es eine extra China Ausstellung und Handwerksarbeiten sowie alte Puppenkleider aus dem vorherigen Jahrhundert zu sehen.
Nach der Besichtigung der anderen Schloss Räume ging es dann mit dem Bus wieder zurück zur JH. Um 12:30 Uhr starten wir mit unseren Rädern in Richtung Hällekis. Es ist sehr warm und die Strecke sehr hügelig.
In Västerplana sehen wir uns die alte Kirche an und in Räbäck ein Gutshaus. Es geht immer bergauf, manchmal müssen wir schieben. Ein Schild zeigt noch 5 km bis zum Campingplatz Kinnekule.
Wir haben den Campingplatz erreicht und sehen uns unseren Wohnwagen an. Na ja, er ist sehr klein. Eine Knutschkugel! Erstmal lüften, auspacken und dann zur Dusche. So nun wollen wir zum essen fahren. Außer einem feudalen Schlosshotel finden wir nichts. Im Supermarkt kaufen wir dann einige Leckereien für den Abend ein. Nach dem Essen muss ich nochmals meinen Reifen flicken. Da ist der Wurm drin! Sonst muss irgendwann der Schlauch und Mantel ausgetauscht werden.Falls das Wetter mitspielt wollen wir hier noch einen Tag bleiben.

Tages km: 51
Gesamt km: 249

 

Schloss Läckö
1298 ließ Bischof Brynolf Algotsson von Skara eine Festung auf der Insel Kållandsö anlegen, einem strategisch günstigen Ort am Vänernsee. Die Festung ließ sich leicht mit dem Schiff erreichen und konnte, auf einer Halbinsel gelegen, gut verteidigt werden. Es hat eine bewegte Geschichte hinter sich,
Es wurden nach un nach immer Erweiterungen und Veränderungen an dem Schloss vorgenommen.
Erst im 17. Jahrhundert erhielt es sein barockes Aussehen. Heute ist das Schloss eine Attraktion. Mit Ausstellungen und Opern Veranstaltungen werden zusätzliche Besucher angelockt. Der kleine, aber prächtige Schlossgarten hat jedes Jahr ein neues imposantes Gartenthema.

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Bild einer Ausstellung

Schloss Läckö

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Kirche Västerplana

Kirche Västerplana   Bild © Britt-Marie Gustafsson

Mittwoch 10.07.1985      Hällekis                                                                                     

10. 07.1985 Hällekis
06. Tag Ruhetag


Um 07:00 Uhr wachen wir auf. Als wir aus unserer Knutschkugel heraus blicken, sehen wir einen strahlend blauen Himmel. Somit war klar, dass wir hier einen Tag länger bleiben. Nach dem
Frühstück, ohne Kaffee geht es für Eva um 10:00 Uhr an den Strand zu sonnen. Ich beschäftige mich wieder mit meinem Fahrradreifen. Offensichtlich habe ich mir gestern Abend wohl wieder ein Steinsplitter eingefangen.
Um 11:30 Uhr gehen wir zum Schwimmen im See. Das Wasser ist noch sehr kalt, aber sehr erfrischend. Um 14:50 Uhr  starten wir noch zu einem Ausflug in die Umgebung. Wir wollen zum Aussichtsturm, aber der Weg geht stetig bergauf. Den Rest müssen wir schieben. Die Aussicht ist grandios! Danach haben wir uns noch alte Arbeiterhäuser angesehen. Einen Kaffee gab es noch im Ort und dann ab in den Supermarkt zum Einkaufen. Zurück zum Campingplatz, duschen und essen. Morgen geht es nach Finnerödja.

Tages km: 21
Gesamt km: 270

Donnerstag 11.07.1985      Hällekis - Finnerödja                                                                                     

11.07.1985 Hällekis - Finnerödja
07. Tag:  Hällekis- Finnerödja
Hällekis - Ullervad - Töreboda - Hova - Finneröja.


Ohne Frühstück verlassen wir um 08:45 Uhr den Campingplatz. Der Himmel ist total bewölkt und es bläst ein ordentlicher Wind. Mal von der Seite mal von hinten. Zum Ziel sind es über 90 km. Frühstücken wollen wir unterwegs, leider gibt es keine Möglichkeit.
Erst im 30 km entfernten Töreboda können wir Frühstücken. Im Ort nutzen wir eine kleine Fähre die an einem Stahlseil uns über den Götakanal bringt.
Pro Person 5 Öre, Fahrräder kostenlos.
Über Nebenstrecken erreichen wir den kleinen
Ort Hova, Pause!
Weiter geht es nach Finnrödja. In Finnrödja wollten wir uns für das Abendessen schon mal ein Lokal aussuchen. Leider gab es nichts. Nach weiteren 8 km erreichen wir die vorgebuchte Jugendherberge (Anmerkung: Nicht alle Jugendherbergen die wir besucht haben gibt es heute noch). Bei der JH Mutter haben wir wegen dem Essen unser Leid geklagt. Da sie gesehen hat, dass wir mit Rädern unterwegs sind und total erledigt sind (114 km) lässt sie für uns Essen machen. Mit uns sind in dem großen Speisesaal etliche Mädchenklassen, die sich hier in den Sommerferien mit Erdbeeren pflücken etwas Geld verdienen. Unser Essen kommt: Für jeden 1 Bier, frische Pellkartoffeln mit Dill und Fischragout, Brot, Butter und einem gemischten Salat. Als Nachspeise gab es Schokoladen Pudding mit Sahne. Lecker! Morgen gibt es auch Frühstück.

Tages km: 114
Gesamt km: 384

 

 

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Töreboda, Fähre über den Götakanal

Pause, mit Blick auf die Steckenkarte

JH Quittung

Freitag 12.07.1985      Finnerödja - Örebro                                                                                    

12.07.1985 Finnerödja -  Örebro
08. Tag: Finnerödja – Svarta, - Kvistbro – Viby – Edsberg – Adolfberg – Örebro


Nach einem ausgezeichneten Frühstück mit Ei, Käse und Aufschnitt begleichen wir die Rechnung.
Preis: 2x Übernachtung 80 SKR, Abendessen und Frühstück 176 SKR. Ges. Summe: 256 SKR = 100 DM
Nun geht es wieder weiter, der Himmel ist total grau, es sieht sehr nach Regen aus. Es geht durch viele Waldgebiete und an einigen Erdbeerfeldern vorbei. Viel Landschaft aber auch viele Hügel.
In Tångeråsa sehen wir uns die Kirche an.
Sie ist eine der ältesten schwedischen Holzkirchen.
Der älteste Teil der Kirche ist der Chor, der Ende der 1290er Jahre erbaut wurde. Das Langhaus wurde in den 1340er Jahren hinzugefügt. Die Sakristei aus Stein wurde irgendwann in der Zeit von 1455-1460 hinzugefügt. Ein freistehender Holzglockenturm wurde 1659 erbaut.
Weiter geht es südwärts nach Viby. Auch dort sehen wir uns die Kirche an. Auf unserem Weg liegt auch die Klosterruine Riseberga. Die Sonne knallt schon wieder seit 13:00 Uhr und wir haben nur noch ein Ziel und das heißt JH Adolfsberg. Die JH liegt im Wald und ist sehr groß. Wir sind im 2. Stock in einem 3 Bett Zimmer untergebracht. In der JH haben uns ein wenig frisch gemacht und sind dann weiter in die Innenstadt von Örebro gefahren. Dort haben wir uns das Schloss angesehen.
Das Schloss Örebro ist eine auf einer Insel im Fluss Svartån gelegene Burg in der schwedischen Stadt Örebro, deren Anfänge im 13. Jahrhundert liegen. In der weiteren Zeit wurde sie umgebaut und ergänzt.
Danach haben wir uns die schöne Innenstadt angesehen. Das Abendessen nehmen wir beim Chinesen ein. Essen sehr gut, aber auch teuer,
120 SKR. Um 22:15 Uhr geht es ins Bett.

Tages km: 119
Gesamt km: 503

 

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Abfahrt aus der JH

JH in Adolfsberg / Örebro

Noch 279 km bis Stockholm

Kirche in Tångeråsa

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Kilometer Zähler auf 888, darauf einen Schnaps

Schloss Örebro    Bild © Dada.Cudla

Samstag 13.07.1985      Örebro - Syndbyholm                                                                                   

13.07.1985 Örebro – Sundbyholm
09. Tag: Örebro – Aborga – Eskilstuna

Das Frühstück war wieder ausgezeichnet. Um 09:10 Uhr geht es weiter. Unser erster Stopp liegt zwischen Adolfsberg und Örebro. Es ist ein Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert mit Gartenanlage in Karlslund.
Durch Wälder und kleine Dörfer geht es weiter in Richtung Eskilstuna. Der Himmel ist bedeckt. Ab Aborga geben wir Gas damit wir ohne Regen noch in die JH kommen.
Die letzten 25 km sind sehr, sehr anstrengend. Um 18:00 Uhr erreichen wir die JH.
Kurz hingelegt, geduscht und dann ab zum einzigen Restaurant (Schloss Hotel), leider ab 19:00 Uhr  geschlossen. Alternative Frittenbude in der 14 km entfernten Stadt Eskilstuna. Das verwerfen wir und kaufen uns beim Höcker Erdbeeren mit Milch. Danach noch ein kleiner Gang am See entlang.

Tages km: 125
Gesamt km: 628

 

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Schloss-Sundbyholm-Schweden_2

Herrenhaus in Karlslund

Schloss Synbyholm   Bild © Syndbyholms Slott

Sonntag 14.07.1985      Syndbyholm                                                                                   

10. Tag: Ruhetag,
Synbyholm – Eskilstuna – Synbyholm


08:45 Frühstück im Schlosshotel, 6 Sorten Marmelade und Sild sind die Highlights auf dem Buffet.
Wir entschließen uns nach Eskilstuna zu fahren. Unterwegs entdecken wir einen riesigen Stein mit der Sigurd Ritzung. Rundfahrt durch die Stadt und dabei eine Messer Schmiede besichtigt. Dort haben wir beobachtet wie die verschieden Messer mit dem besonderen Stahl gefertigt werden. Um 15:00 Uhr waren wir wieder in Syndbyholm und haben die Sonne genossen. Zum Abendessen gab es Köttbullar mit Brot und Tomaten, sowie Erdbeeren mit Milch.

Tages km: 30
Gesamt km: 658

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Runenstein Sigurdsristningen

Rademachersmedja

Museum Rademachersmedja, Schmiede   Bild © Sniper Zeta

Montag 15.07.1985      Syndbyholm - Strängnäs                                                                                  

15.07.1985 Syndbyholm – Strängnäs
11. Tag: Syndbyholm – Björsund – Helgaro – Strängnäs- Malmby


Nach dem Schloss Frühstück ging es in Richtung Strängnäs. Der Himmel war dunkelgrau. Von der Strecke war nicht viel zu sehen. Um 11:00 Uhr fing es an zu regnen, Regenzeug an und weiter. Bei einem Supermarkt haben wir uns untergestellt. Ein Bier und ein Joghurt gekauft und das Gewitter mit vielen Blitzen abgewartet. Gegen 12:00 Uhr ging es bei leichtem Nieselregen weiter nach Strängnäs. Der Regen hatte aufgehört und wir sind noch ein paar Runden durch die Kleinstadt gefahren. Kaffee und Kuchen gab es in einem Café. Um 16:00 Uhr ging es zur etwas auswärts gelegenen JH im Malmby Unser Zimmer ist gut. Dann bricht ein Unwetter über uns los. Es gießt in Strömen, blitzte, donnerte und hagelte. Da es in der JH kein Frühstück gibt müssen wir nach dem Regen noch mal los zu 3 km entfernten Supermarkt. Einkaufen und in die Caféteria. Dort gab es Spiegelei mit Schinken und Bratkartoffel und Scholle mit Bratkartoffeln. War gut und günstig. Um 20:30 Uhr liege ich, und Eva etwas später im Bett.

Tages km: 85
Gesamt km: 743

 

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Vandrahem Malmgarden in Malmby   Bild © Malmgarden

Vandrahem Malmgarden, Ruhepause

Dienstag 16.07.1985      Strängnäs                                                                                  

16.07.1985 Strängnäs - Mariefred - Strängnäs
12. Tag: Schlossbesichtigung Schloss Gripsholm


Eigenes Frühstück auf dem Zimmer und dann geht es mit dem Rad nach Mariefred zu dem auf einer Insel gelegene Schloss Gripsholm.
Das Burg ähnliche Schloss Gripsholm am See Mälaren im schwedischen Mariefred in der Gemeinde Strängnäs wurde 1537 von Gustav I. Wasa erbaut - an der Stelle einer Burg aus dem Jahr 1380. Im Schloss ist heute die Staatliche Porträtsammlung mit einer der umfangreichsten Sammlungen von Porträtzeichnungen untergebracht und einem elegantem Theater-
Zurück zur JH. Das Wetter ist unbeständig, mal Sonne mal Regen. Morgen wollen wir mit dem Schiff den restlichen Weg nach Stockholm zurücklegen.
Mal sehen, ob es klappt?

Tages km: 35
Gesamt km: 778

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Schloss Gripsholm

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Historische Kanone im Schloss Gripsholm

Schmalspurbahn von Mariefred nach Schloss Gripsholm

Historischer Dampfer

Mittwoch 17.07.1985      Strängnäs -  Stockholm                                                                                 

17.07.1985 Strängnäs – Stockholm
13. Tag Strängnäs – Nykvarn – Stockholm


Der Himmel ist wieder grau als wir aufwachen. Frühstücken und rein in die Regensachen. Da das Schiff erst um 14:40 Uhr ablegen soll, beschließen wir mit dem Zug zu fahren. Doch leider war das nicht so einfach.
Wir gönnen uns noch einen Kaffee und beratschlagen wie wir weiter machen wollen. Wir müssen zum kleinen Ort Ärja, von dort fährt der Zug nach Stockholm. Um 12:30 Uhr waren wir am Bahnhof und wollten Fahrkarten kaufen.
Die Auskunft war: die Fahrräder sollten 100 SKR kosten während wir nur 84 SKR zahlen sollten.
Das standen wir mit unseren Regendress und nassen Schuhen. Verrückt!
Wir entschlossen uns weiter mit dem Rad zum 70 km entfernten Stockholm zu fahren. Nass waren wir ja eh schon. Nach 16 km hatte ich mal wieder einen Platten. Zeitverlust 20 min.

 

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mal wieder Plattfuss

Stockholm-Central

Stockholm Central Station, Bild Google Maps

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Bahnhof Nykvarn

Route zur JH

Route vom Central Bahnhof zur Jugendherberge Zinkensdamm

Wieder aufs Rad, die Schuhe sind durchnässt, aber das Regenzeug hält noch einiger maßen. Irgendwann halten wir es mit dem Regen nicht mehr aus und wir wollen in Södertälje in den Zug steigen. Aber die Zeit ist knapp. Ich schaue noch mal auf die Karte und entdecke den kleinen Ort Nykvarn, hier soll auch der Zug halten. Also 3 km zurück. Auf dem Bahnhof teilt man uns mit, dass wir die Fahrkarten im Zug lösen müssen. Zu unseren Fahrrädern hatte er nur ein Kopfschütteln übrig, aber als der Zug 3 min später ankam, machte er alles mit Schaffner klar.
Eva: Fahrrad Taschen abladen und ins Abteil bringen. Ich mühe mich mit den Fahrrädern ab, die weiter nach vorne sollen. Mit etwas Verspätung (peinlich) fährt der Zug jetzt ab. Den Preis für die Räder wusste der Schaffner nicht und musste sich erst in Södertälje erkundigen. Für die Räder brauchten wir nichts zahlen, für uns wurden dann 84 SKR fällig. Na, geht doch! Wir haben uns auch noch mal herzlich bedankt.
Um 16:17 Uhr waren wir im Zentralbahnhof in
Stockholm angelangt. Es regnete nicht, sondern die Sonne kam durch. Unsere JH war auf der Insel Södermalm, Zinkensdamm. Eine heiße Dusche, einen Kaffee brachte uns wieder nach vorn. Unser Abendessen konnten wir im angeschlossenen Restaurant einnehmen. Günter: Schweinesteak, Spargel und Friten. Eva: Pfeffersteak, Friten und Salat. Danach noch ein kleiner Einkauf im Supermarkt und ab in die JH. Der Tag war nass und nervig wegen der Bahnfahrt!

Tages km: 121
Gesamt km: 899

Donnerstag 18.07.1985      Stockholm                                                                                

Zinkensdamm-JH

Jugendherberge Zinkensdamm, Bild © Zinkensdamm

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18.07.1985 Stockholm
14. Tag Stockholm Besichtigungen


Das Frühstück sieht nicht so gut aus und deshalb nehmen wir unser Frühstück in einer nahegelegenen Caféteria ein. Als erstes wollen wir zum Schloss Drottnigholm, das wir mit der Fähre nach 55 min erreicht haben.
Wir besichtigen das Schloss und den Barockgarten.
Schloss Drottningholm (deutsch Königininsel) war ursprünglich ein königliches Lustschloss auf der Insel Lovön im Mälaren in der Gemeinde Ekerö. Es ist heute neben seiner musealen Nutzung zugleich privater Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie Bernadotte, derzeit von König Carl XVI. Gustaf und seiner Ehefrau Silvia, die 1982 den Südflügel als Hauptwohnsitz bezogen und seither das Stockholmer Schloss nur noch als Amtssitz und für Repräsentationszwecke benutzen.
Wir sind beindruckt und nach 2 Stunden nehmen wir wieder die Fähre nach Stockholm.
Gegen 15:00 Uhr fahren wir mit dem Bus zum Seehistorische Museum.
Die permanente Ausstellung zeigt eine große Sammlung von Gemälden und naturgetreuen Schiffsmodellen, die die Geschichte der schwedischen Marine beschreiben. Hauptattraktion ist jedoch das originale Heck und die Nachbildung der königlichen Kajüte der Amphion, der Lustjacht Gustav III., die von Fredrik Henrik af Chapman konstruiert worden war und die dem König auch als Befehlsstand diente.
Danach ging es ins Vasa Museum. Echt beeindruckend wie man das Schiff so gut wieder restauriert hat.
Einer der vielen Höhepunkte in Stockholm.
Das Vasa-Museum (schwedisch Vasamuseet) ist ein maritimes Museum in Stockholm, Schweden. 1628 segelte das Kriegsschiff Vasa von Stockholm aus auf ihrer Jungfernfahrt und sank. Drei Jahrhunderte später wurde die Vasa entdeckt und geborgen und ist das am besten erhaltene Schiff aus dem 17. Jahrhundert, das mit zahlreichen geschnitzten Skulpturen geschmückt ist.
Zum Schluss wollen wir noch einen Blick in den Freizeitpark Gröna Lund werfen.
Gröna Lund ist ein Vergnügungspark in Stockholm auf der Halbinsel Djurgården, den jährlich Millionen von Besuchern anzieht.
Mit einer kleinen Fähre geht es zurück zur JH. Wir sind erledigt, 12 Std waren wir unterwegs. In der JH gibt es  Essen und noch zwei ½ l Bier, die schmecken hervorragend, aber das hat seinen Preis. 30 SKR (11 DM). Das ist teurer als das ganze Abendessen. 

Schloss Drottnigholm, Bild © alexis-daflos

Seehistorische Museum, Historisches Feuerschiff Finngrundet

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Vasa

Schiff Vasa, Heckspiegel

Schiff Vasa, Bild © Ray Swi-hymn

Freitag 19.07.1985      Stockholm                                                                                

19.07.1985 Stockholm
15. Tag Stockholm Besichtigungen


Unser Frühstück nehmen wir wieder in der nahegelegenen Caféteria ein. Dann geht’s zur Touristeninformation, weil wir unsere Göta Kanal Passage buchen wollen. Leider klappt es nicht. Erst im dritten Büro klappt es. Es unglaublich teuer. Die Passage von Stockholm nach Motala mit einer Übernachtung (Kabine) kostet pro Person 350 DM. Dazu kommen noch die Mahlzeiten und Getränke.
Gegen 13:00 Uhr sind wir durch und fahren zur Porzellanfabrik Gustavsberg.
Die Geschichte von Gustavsbergs Porslinfabrik reicht zurück bis in das Jahr 1825. Das Unternehmen befindet sich auch heute noch in der kleinen Ortschaft Gustavsberg, südöstlich von Stockholm. Seit jeher wird hier alles ausschließlich von Hand gefertigt - von der Porzellanmasse bis zum fertigen Produkt.
Die Besichtigung war sehr interessant und beindruckend. Unsere nächsten Stationen waren das Historischen Museum, die Altstadt (Gamla Stan). Kongsgatan (Freizeitpark) sowie einige U-Bahn Stationen die kunstvoll bemalt sind.
Hintergrund der Kunst unter Tage ist, dass die Bahnhöfe teilweise in den blanken Stein geschlagen wurden. Dadurch sind wahre Höhlen entstanden, die nicht gerade schön aussahen. Also wurden die Metro-
Bahnhöfe von Künstlern verschönert. Dadurch wurde die Tunnelbana zu den größten Kunstgalerien der Welt gezählt.
Als wir wieder hochkommen goss es in Strömen, kurzen Moment gewartet und dann die Regenjacken angezogen. In der JH waren wir gegen 22:00 Uhr. Unsere Nachtruhe wurde unterbrochen durch ein Paar,
das im Nebenzimmer lautstarken Geschlechtsverkehr hatte. Irgendwann nervte das so, dass ich mehrmals Klopfen musste. Dann war endlich Ruhe.

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Göta Kanal Ticket für unsere Fahrräder

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Gustavsberg Fabrik Gebäude

Gustavsberg Porzellanfabrik , Bild © Gustavsberg

Altstadt
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Altstadt

U-Bahn Centralstation , Bild © Stockholmartwalk.se

Samtag 20.07.1985      Stockholm - Göta Kanal                                                                               

20. 07. 1985 Stockholm
16. Tag Stockholm Besichtigungen und Göta Kanal Fahrt.

09:00 Uhr Frühstück im Zentral Bahnhof. Als erstes nehmen wir an einer Führung durch das Rathaus (Stadthus) teil.
Stockholms Stadshus, das Rathaus der schwedischen Hauptstadt Stockholm, beherbergt den Sitz der Stadtregierung und des Stadtparlamentes. Gebaut wurde es zwischen 1911 und 1923 im Stil der schwedischen Nationalromantik
Weiter geht es in die Altstadt zum Schloss, dort war gerade Wachwechsel. Eva macht noch eine Schloss Besichtigung. Ich bleibe draußen. Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder in der JH und packen unsere Sachen und dann auf die Räder zum Kai der Göta Kanal Schiffe am Skeppsbokajen 103, Gamla Stan.
Die Wilhelm Tham liegt schon dort. Wir zeigen unsere Tickets vor und können dann mit unseren Fahrradtaschen zur gebuchten Kabine im Hauptdeck gehen. Die Fahrräder werden am Heck an der Reling befestigt. 
Wir machen erstmal einen kleinen Rundgang. Um 16:00 Uhr legt die Wilhelm Tham ab. Alle Passagiere stehen draußen und genießen die Fahrt und den Ausblick.
Das Wetter meint es auch gut mit uns, es ist warm und es scheint die Sonne. Eva spricht mit einem Passagier, der keine Kabine gebucht hat und im Salon schläft.
Er zahlt nur ein Drittel von unserem Preis. Haben wir nicht gewusst, bzw. wurde uns auch nicht angeboten. Um 19:00 Uhr geht es zum Dinner, das aus Platzgründen in zwei Sitzungen stattfindet.
Kosten 89 SKR ohne Getränke. Die Passagiere sind International.
Es gibt als Vorspeise Krabbencocktail mit kleinen Brötchen, das Hauptgericht besteht aus Rindfleisch mit Senf-Curry Soße, Spargel, Champignons und frischem Salat. Als Nachtisch gibt es Erdbeeren mit Schlagsahne Eva gönnt sich eine kleine Flasche Wein, 31 SKR, ich ein Bier 8 SKR. Anschließend noch einen Kaffee.
Die Wilhelm Thamm schlängelt sich durch viele Inseln und dem Mälarsee bis Södertälje, dann geht es südwärts und nach einiger Zeit erreichen wir das offene Meer.
Das Dinner war beendet, aber Eva entdeckt, dass schon wieder gedeckt wird. Verschiedene Käsesorten, Weintrauben, Kekse, Käsegebäck und süßes Gebäck standen auf dem Buffet. Alles stand bereit, aber keiner kam hinein. Eva ging fragen und kam heraus und sagte alles frei gegeben. Wir nahmen unsere Teller und ran an die Käseplatten. Jetzt folgten auch andere. Wir waren 2 mal dort. Was das kostete wussten wir nicht, werden wir wohl morgen erfahren. Es waren aber nur 25 SKR, sehr günstig.
Mittlerweile kamen wir der offenen See entgegen. Das Schiff schaukelte nicht schlecht und es regnete mal wieder. Ein Grund für uns in die Koje zu gehen.

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Rathaus , Bild © Øyvind-Holmstad

Rathaus, Goldener Saal

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Wachablösung im Schloss

Wilhelm Tham am Skeppsbokajen

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Eva vor dem Schiff

Vorbereitung fürs Dinner

Wilhelm Tham
Breite: 6,8m, Länge: 31,54m, Tiefgang: 2,74m, Baujahr: 1912
Es gibt es 25 Kabinen an Bord, die sich auf drei Decks verteilen und rund 50 Passagieren Platz bieten. Speisesaal und Salon befinden sich auf dem Zwischendeck (Shelterdeck), und auf dem Oberdeck (Brückendeck), bietet das überdachte Achterdeck bei jedem Wetter den idealen Aufenthalt, um die Aussicht zu genießen.
Fast alle Kabinen haben Etagenbetten und Waschbecken mit Kalt- und Warmwasser und liegen an der Außenseite des Schiffes. WC und Duschen sind auf dem Flur. Eine Besonderheit ist, dass Schiff hat keine Gummifender, sondern Birkenstämme die an den Seiten hängen, damit es durch die enge Schleuse durchpasst.

Sonntag 21.07.1985      Göta Kanal - Motala                                                                               

21.07.1985 Göta Kanal
17. Tag Göta Kanal Fahrt bis Motala


Um 08:00 Uhr stehen wir auf und machen uns fertig für das Frühstück, das es um 09:00 Uhr gibt. Es ist sehr umfangreiches Buffet  und besteht aus Kaffee, Tee, Schokolade, Brot, Brötchen, Marmeladen, 3 verschiedene Sild Sorten, verschieden Käse- und Wurstsorten, Eier, Cornflakes, Milch, Dickmilch und
Orangen-Saft.
Man konnte sich so viel nehmen, wie man wollte.
Das Schiff befand sich jetzt schon im Götakanal. Das Wetter war durchwachsen, mal Sonne mal Regen. Die Kanalfahrt führt durch abwechslungsreiche Natur. Mal Kieferwälder mal Wiesen, mal Pappeln mal Getreidefelder und an der Seite führt ein Radweg.
Auch Schlösser und Herrenhäuser sind zu sehen. Auf der Route passieren wir auch einige Seen, wie z.B. den Roxen, den Boren und den Vättern See. Ja, und dann noch die vielen Schleusen. Hier die Schleusen von Berg: Die Schleusen von Berg befinden sich nördlich der Stadt Linköping. Das ganze Schleusensystem besteht aus insgesamt 15 Schleusen und ist mit dem See Roxen verbunden. Zusammen werden die Schleusen von Berg „die große Erhöhung“ genannt, da die Schiffe hier gesamthaft 28,8 Meter gehoben oder gesenkt werden.
Das ist noch nicht alles, der Kanal überquert auch Straßen wie z.B. das Aquädukt bei Kungs Norrby wurde 1993 erbaut und überquert die Reichsstraße 36.

 

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Wilhelm Tham auf dem Göta Kanal © C. Nilsson

Das ist noch nicht alles, der Kanal überquert auch Straßen wie z.B. das Aquädukt bei Kungs Norrby wurde 1993 erbaut und überquert die Reichsstraße 36.
Zwischen 15:00 und 17:00 Uhr war Tea-Time. Es gibt ordentlich Kaffee, Tee und Kuchen.
Um 18:50 Uhr verlassen wir das Schiff in Motala. Mit viel winken von den Passagieren werden wir verabschiedet.
Eine schöne, beeindruckende Tour!
Motala wird als das Herz des Kanals bezeichnet. Der Kanalerbauer Baltzar von Platen gründete hier 1822 die Motala Verkstad; hier entstanden Schiffe, Brücken, Lokomotiven und Schleusentore. Das alles wird gerne als die Wiege der schwedischen Industrie bezeichnet. Auch das Schiff, die Wilhelm Tham wurde hier 1912 gebaut.
Von einer Telefonzelle rufen wir in der JH von Motala an und bekommen ein Zimmer. Unterwegs gönnen wir uns in einer Pizzeria noch jeder eine Pizza, die riesengroß ausfällt. Um 21:00 Uhr sind wir dann, an der am See gelegenen JH eingetroffen. Die JH ist ganz neu und das Zimmer sehr gut. Für morgen früh bestellen wir uns noch Frühstück. Nach einem kurzen Gang geht es dann ins Bett.

Tages km: 5
Gesamt km: 904

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Wilhelm Tham auf dem Roxen See

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Schleusenanlagen von Berg

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Wilhelm Tham in der Schleusenanlagen von Berg

es gibt viel zu schauen

Montag 22.07.1985      Motala - Borghamn                                                                             

22. 07.1985 Motala - Borghamn
18. Tag Motala - Vadstena – Borghamn


Wir sind nach einem tiefen Schlaf sind wir um 07:30 Uhr aufgewacht und nach dem Wetter geschaut. Sonne mit Wolken und viel Wind! Nach dem guten Frühstück ging es dann weiter mit unserer Tour Richtung Göteborg.
Vorher ging es nach zu einem Fahrradhändler um dort einen Mantel für das Hinterrad zu kaufen. Vor dem Laden stellte ich dann fest, dass die Welle vom Tacho gebrochen war. Die wurde dann gleich im Laden getauscht. Um 11:00 Uhr ging es weiter zum das 30 km entfernte Städtchen Borghamn. In Vadstena haben wir uns das Kloster Abtei Pax Mariae, sowie das Schloss Vadstena angesehen. Im Anschluss konnten wir in einer Glasbläserei die Herstellung von Glasartikeln beobachten. Gegen den Wind geht es jetzt nach Borghamn zu JH. Sie liegt direkt am Hafen von Borghamn. Unser Abendessen selbst organisieren. Es gab Räucherfisch, Brötchen, Käse und Erdbeeren mit Milch, sowie Bier und Cidre. Den Abend beenden wir mit einem Spaziergang

Tages km: 39
Gesamt km: 943

 

 

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Schloss-Vadstena
Vadstena-kloster

Jugendherberge Motala

Schloss Vadstena, Bild © Riggwelter

Kloster Vadstena, Bild © Gunnar Bach Pedersen

Dienstag 23.07.1985      Borghamn - Norahammar                                                                            

23.07.1985 Borghamn – Norahammar
19. Tag Borghamn - Gränna - Huskvarna - Jönköping
Norrahammar
Bei unserer Abfahrt regnet es mal wieder, als ab in die Regenklamotten. So wie es aussieht wir es wohl den ganzen Tag regnen. Nach 20 km gönnen wir uns eine Kaffee Pause. Weiter geht’s es durch den Regen, aber wir haben keinen Wind. Über kleine Dörfer und Wälder geht es immer weite am Vätternsee entlang. Als wir um 14:00 Uhr das kleine Dorf Gränna erreicht haben hört der Regen auf. Das Regenzeug hat dicht gehalten, aber die Turnschuhe sind voll durchnässt. Als wir Jönköping erreichen wird es wieder dunkel! Wir haben noch 8 km vor uns und geben Gas, denn noch einmal nass werden ist nicht drin. Vor der JH behindert uns noch ein steiler Berg. Wir müssen absteigen und schieben. Vor der JH haben wir uns erstmal auf der Treppe ausgeruht. Dann rein und aufs Zimmer. Wir fahren in den Ort, leider gibt es dort nur eine Pizzeria. Wiedermal nur Pizza, kein Salat oder Kaffee.
Zurück zur JH und ab ins Bett.

Tages km: 109
Gesamt km: 1052

 

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Kleiner Hafen am Vättern See

Schietwetter

Vättern See

Mittwoch 24.07.1985      Norahammar -  Tranemo                                                                           

24.07.1985 Norahammar – Tranemo
20. Tag Norehammar – Bondstorp – Norra Unnaryd – Nittorp – Tranemo


Die nächste JH ist Tranemo, denn in Ulricehamn war alles besetzt, schade den der Ort liegt direkt am See.
Nach dem guten Frühstück wollen wir weiterfahren. Aber Eva findet ihren Fahrradschlüssel nicht. Wir suchen noch mal im Zimmer packen die Packtaschen aus, aber er ist verschwunden. Uns bleibt nichts weiter übrig, das Schloss muss geknackt werden. Wie ich überlege wie ich das am besten machen kann, kommt die erlösende Nachricht: Er ist wieder da und zwar in die letzte Ecke der Jeanstasche gerutscht.
Mit einer Stunde Verspätung starten wir um 10:20 Uhr unsere Tour. Das Wetter ist gut, blauer Himmel aber starker Wind. Zu unserem Ziel sind es nur 60 km. Es ging wieder über kleine Dörfer, durch Wälder und auch an einigen kleinen Seen entlang. Um 13:00 Uhr haben wir auf einer Wiese Rast gemacht, kleiner Imbiss, Bier, Kekse, Brötchen und Käse. Danach noch ein wenig die Sonne genießen. Doch lange hält das nicht, denn wir werden von schwarzen Wolken umzingelt.
Ab in die Regenklamotten und los. Bis auf einen kleinen Schauer wurden wir vom Regen verschont. Gegen 17:15 Uhr erreichen wir die JH in Tranemo und bekommen ein wildes Zimmer. Eva meinte es wäre die Disco der JH, die gleichzeitig als Abstellkammer dient. Na, ja da müssen wir jetzt durch. Und wieder kommt das Problem Essen! Im Ort gab es eine Pizzeria und ein Hotel, das aber geschlossen hatte. Also rein in den Pizzaladen, oh welch eine Überraschung. Es gibt auch andere Gerichte wie Pizza. Ich bestelle eine Champignonsuppe, ein Entrecote und Bier. Eva einen Thunfischsalat, Schweinefilet mit Spargel und Krabben und Kaffee. Alles sehr gut. In einem Kiosk versorgen wir uns noch mit Bier, Selters und Lakritzstangen und einem Eis. In der JH haben wir dann noch ein wenig in der Sonne gesessen und um 21:00 Uhr ging es dann ins Bett.

Tages km: 70
Gesamt km: 1122

 

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Elch-Just-A-Travel
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Auf der Stecke, Warnung vor Elchen, Bild © Just-A-Travel

Unberührte Natur

Donnerstag 25.07.1985      Tranemo - Kinna                                                                         

25.07.1985 Tranemo - Kinna
21. Tag Tranemo – Svenljunga - Kinna


Nach dem Frühstück versorgen wir uns noch im Supermarkt mit Selters, Bier und Pfirsichen. Dann geht es auf Straße. Die Sonne schien schon recht stark, also kurze Hosen angezogen. Um 11:30 Uhr sind wir in Svenljunga angelangt und machen Rast in einem tollen Café. Nach einer dreiviertel Stunde geht es weiter. Es wurde hügelig und zweimal mussten wir auch schieben. 3 km vor Kinna haben wir uns an einem See noch bis 16:15 Uhr in die Sonne gelegt. Ich war zweimal im Wasser, erfrischend! Gegen 16:45 erreichen wir die JH. Der Ort Kinna ist klein und es kam wieder die Frage hoch: wo essen? Zur Auswahl stand Chinese, Pizzeria oder Frittenschmiede. Wir landen beim Chinesen, ich bestelle Schweinefleisch süß sauer und ein Bier, Eva Omelett mit Krabben und einen Kaffee. War ganz gut. Dann ging es mit dem Rad weiter zu einem privaten Garten der sehr schön angelegt war. Auf der Rücktour machen wir wieder an einem Kiosk halt und es gibt für mich ein Eis und für Eva einen Negerkuss. Vor der JH sitzen wir noch ein wenig auf der Bank und genießen die Sonne mit einem Bier und Cidre. Morgen werden wir im Domus unser Frühstück einnehmen, denn die JH bietet keins an.

Tages km: 61
Gesamt km: 1183

 

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Conditor
JH

Ort Rasjö mit seiner Kirche

Svenljunga, Femobla Bäckerei und Konditorei

Vandrahem Kinna

Freitag 26.07.1985      Kinna -  Kållered                                                                       

26.07.1985 Kinna - Kållered
22. Tag Kinna - Kållered


Das Frühstück im Domus war gut. Um 09:40 Uhr geht es weiter. Die Sonne knallt tierisch und Eva fährt im Bikini Oberteil. Das einzige was Kühlung brachte, war der Fahrtwind. Die Wegstrecke ist sehr hügelig und anstrengend. Drei kleine Pause und dann machen wir Rast an einer Badestelle am Lygnern See. Dort sonnen wir uns und steigen ab und zu ins erfrischende Wasser. Um 15:30 Uhr geht es weiter. Zur JH sind es noch 20 km. In Göteborg hat es leider nicht geklappt mit einer JH. In der JH Kållered müssen wir getrennt schlafen und die Zimmer haben 16 Betten. In den Zimmern ist es sehr heiß, mal sehen wie wir durch die Nacht kommen. Unser Abendessen nehmen wir im Värdshuset ein. War gut und günstig. Danach ging es wieder in den Supermarkt und wir nehmen noch ein paar Getränke mit. Wie gestern sitzen wir wieder auf der Bank und genießen den Abend.

Tages km: 78
Gesamt km: 1261

 

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Badepause am Lygnern See

Schwedens Seen

Samstag 27.07.1985     Kållered  - Göteborg                                            

27.07.1985 Kållered – Göteborg
23. Tag Kallered - Mölndal - Göteborg Fähre


Wir haben Zeit, denn die Fähre legt erst am Abend ab, deshalb können wir in Ruhe Frühstücken. Das Wetter ist prächtig, Sonne pur. Unser Weg geht über Mölndal immer parallel zur E6 nach Göteborg. Ein paar Pausen gönnen wir uns noch. Die letzte Strecke in der Stadt ist wieder ein wenig nervig, denn ausgeschildert ist nichts. Aber wir schaffen es gut zum Fährterminal. Viel zu früh, aber hier ist es wenigstens kühl. Um 19: 00 Uhr soll unser Schiff ablegen. Das Einchecken erfolgt ab 17:45 Uhr. Wir und einige anderen Fahrradfahrer müssen noch warten bis wir dran sind. Die Fahrräder landen irgendwo ein einer Ecke. Dann hoch zur gebuchten Kabine. Unser Gepäck abgestellt und ab zum Restaurant um noch am Buffet  teil zu nehmen. Es klappt und wir genießen das Buffet. Danach geht es an Deck und wir schauen uns den schönen Abendhimmel an. Ein paar Drinks noch und dann geht’s in die Kabine zum Schlafen.

Tages km: 16
Gesamt km: 1277

 

JH Kållered, 16 Bett Zimmer

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Auslaufen aus Göteborg

Mit voll Speed nach Kiel

Sonntag 28.07.1985     Göteborg - Kiel                                         

28.07.1985 Göteborg – Kiel
24. Tag Fährfahrt nach Kiel


Zum Frühstück gehen wir nicht ins Restaurant, sondern gehen ins Bistro und nehmen ein kleines Frühstück ein. Um 09:30 Uhr machte die Fähre in Kiel fest.
Damit ist unsere Schweden Tour beendet

Resümee:
Süd-Schweden punktet mit einer grandiosen Landschaft, kleinen verträumten Dörfern, schönen Kleinstädten mit ihrer Altstadt und natürlich die Hauptstadt Stockholm.
Viele Sehenswürdigkeiten, wie Schleusen, alte Kirchen, Museen und unzählige Schlösser gab es zu besichtigen.
Unsere Radtour durch Süd-Schweden dauerte 24 Tage. 1277 km wurden auf der Rund Tour zurückgelegt. Im Durchschnitt pro Tag 67 km.
Planung: Die Fährverbindung Kiel - Göteborg und zurück wurde vorab in Hamburg gebucht.
Für die Route hatten wir uns Karten besorgt. In den Orten selbst haben wir uns in den Touristen Informationen weitere Broschüren und Karten besorgt. Die Route wurde bestimmt durch die Unterkünfte (Jugendherbergen) und die Städte mit ihren Sehenswürdigkeiten.
Strecke: Wir sind überwiegen auf asphaltierten Nebenstraßen gefahren, und einige wenige, die noch Schotter oder Sand Belag haben.
Etliche Hügel mit guten Steigungen mussten passiert werden und zwangen uns etliche Male zum schieben.
Unterkunft: Überwiegend haben wir in Jugendherbergen (Vandrahem) übernachtet. Lage, Qualität und Service sehr unterschiedlich. Bei einigen gab es kein Frühstück oder Abendessen. Einige der von uns genutzten JH gibt es nicht mehr oder wurden zum Hotel umfunktioniert. Die Preise sind aber sehr günstig.
Sehenswürdigkeiten: Es gibt unterwegs unheimlich viele Sehenswürdigkeiten, alte historische Kirchen, Gutshäuser, Runensteine, Schlösser, Museen, Nationalparks, Botanische Gärten und auch die vielen Altstädte.
Essen: In den Städten ist die Auswahl ist vielfältig, aber in ländlichen Gegenden doch problematisch, meistens gibt es nur einen Imbiss oder eine Pizzeriea.
Die Preise sind ok. Aber die alkoholische Getränke sind für unsere Verhältnisse sehr teuer. Wir mussten uns häufig mit Selbstverpflegung aus dem Supermarkt begnügen.
Wetter: Das Wetter war durchwachsen, Sonne und Regen wechselten sich ab. Die Temperaturen lagen zwischen 18 - 25° C
Höhepunkte: Trollhättan Schleusen, historische Kirchen, die Schlösser Läckö, Örebro, Gripsholm und Drottningholm, Stockholm, Vasa Museum, die Fahrt mit der Wilhem Thamm durch den Götakanal sowie die Fährüberfahrt.
Ausrüstung: Unsere Fahrräder waren so eine Art Hollandrad mit 3 Gang Nabenschaltung. Unser Gepäck bestand aus zwei Packtaschen auf dem hinteren Gepäckträger, sowie eine weitere Tasche darauf. Eva hatte noch eine Lenkertasche dabei. Ich hatte noch vorn einen Gepäckträger, auf dem ein Fahrrad Korb montiert war. Darin war meine Fototasche und Getränke untergebracht. Wichtig ist auch ein ordentliches Regenzeug und eventuell Regengamaschen.

Wir fanden die Tour beeindruckend und können sie, vielleicht etwas abgewandelt, weiter empfehlen.

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